Noch einmal gibt es ein Frühstück im Bridge Cafe. Der Studentenladen ist uns irgendwie ans Herz gewachsen. Dann geht es Richtung Süden auf dem Highway 104. Ich hab mein Navi eingestellt und bekomme die Info, dass ein Teil der Strecke eine Mautstraße ist. Wir aber fahren die kostenfreie Variante durch das Wentworth Valley. Bei einem Tankstopp in Glen Homes nehmen wir einen Coffee, der Fred dazu etwas gegen den kleinen Hunger und erleben, wie die Bewohner, in dieser Gegend am Ende der Welt, ihre sozialen Kontakte leben. Die treffen sich scheinbar alle (aus größerem Umkreis) an dieser Tanke. In einem zerfledderten Buch trägt sich ein Mann ein und Heidi meint; die lassen hier anschreiben! Später jedoch stellt sich raus, das diese Liste eine Lotterie ist, bei der einmal im Monat eine kostenfreie Mahlzeit gewonnen werden kann. Das ist Marketing in Reinform :). Weiter geht es über den Transkanada Highway 104 und 102 bis Shubenacadie. Dort folgen wir der Landstraße 215 bis Urbania. Hier befinden sich einige kleine Lodges und der Rafting Club ‚Tidal Bore‘. Im Shop des Club begrüßt uns die Inhaberin, die schon 20 Jahre dieses Business betreibt. Sie erklärt uns die Besonderheit dieser Stelle am Chocolate River (alles ist hier von braunem Ton geprägt). Zweimal am Tag geht hier die Welt verkehrt rum. Da kommt nämlich das Wasser den Fluss aufwärts. Und dieses mit einer deutlich sichtbaren Welle, die bis zu 10 Fuß hoch sein kann. Um 2 Uhr pm, soll die nächste Flutwelle kommen. Nach einem netten Gespräch über Land und Leute, geleitet uns der Haushund Sonja, an unsere Beobachtungsstelle am Fluss. Während wir gespannt auf die Welle warten; der Fluss ist jetzt eher ein Wattgebiet mit kleinen Rinnsalen; sondiert Sonja, mit starren Blick, die Bäume nach für uns unsichtbaren Dingen. Irgendwie überirdisch und nett. Kurz vor zwei, kommt dann die Welle den Fluss herauf und eine Rafting Boot Mannschaft hat großen Spaß, was sich deutlich am Juchzen hören lässt. Schnell füllt sich der Fluss jetzt immer weiter. Watt und Schlamm sind nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen. In den nun kräftigen Strudeln, kurvt das Boot mit seiner Besatzung. Nach einiger Zeit, bringt uns Sonja wieder zu dem Clubhaus. An der dort liegenden Kleidung und der ausgiebigen Schuhsammlung, kann man durchaus den Nässefaktor ablesen. Wir verabschieden uns und fahren weiter nach Halifax. Mit dem Navi finden wir das Hotel ohne Probleme. Nach dem Checkin gestaltet sich die Parkplatzsuche wieder erwarten (Platz ist eigentlich reichlich) schwer. Ich war noch nie in einer Stadt, mit solch seltsamen Parkregeln, wie hier. Wir ergeben uns der Allmacht und leisten uns die Hotelgarage für einen Tag zum sessionalen Spartiefpreis von 17$. Im Regen gehen wir dann noch nach Downtown. Zwischen den Regentropfen erreichen wir eine Mall und das Taste of India, das gerade schließen will. Es ist ja schon richtig spät, 6 Uhr pm; die Bürgersteige klappen hier schon hoch. Wir bekommen noch ein Restemenue ohne Auswahlmöglichkeit, dass aber gut (und Spici) ist. Auf dem Rückweg im Regen, der jetzt deutlich heftiger ist, wird der kleine … kleine … noch kleinere Schirm für Beide schnell zu klein. Dies führt zu einer liebevollen Zwiesprache über Laufrichtung, Haltung, Flächenausdehnung und Isolationsstärke von Schirm und Kleidung. Pitschnass landen wir dann wieder im Hotel.
Ein Spruch über das Wetter in Halifax sagt … ist das Wetter hier mal nicht schön, so warte eine Stunde … Haben wir ja auch, aber das Wetter wurde noch schlechter.
Laut Wetterbericht, soll es ja morgen nicht so klatschen. Warten wir es ab.
More to come …
Archiv für den Tag: 14. Oktober 2011
Tag 24 (Tidenhub, 3 Dinge am Weg, Parkplätze und Lokale der Einsamkeit
Unser Frühstück nehmen wir im Bridge Cafe, wo dieselben Personen von gestern Abend wieder (oder immer noch) anwesend sind. Ich nehme mir einen Burito und Heidi einen Bagel Deluxe mit Cheese, Eggs & hausgemachte Marmelade. Dann geht die Fahrt nach Cape Hopewell. Wir wollen uns den Tidenhub am Cape ansehen. Der soll immerhin 12m betragen. Am Vorabend haben wir die Tidentabelle im Internet recherchiert. Wenn wir uns sputen, dann kommen wir noch am Ende der Ebbe an. Der erste Teil bis Moncton ist Highway und somit easy. Ab da, geht es über Landstraßen und eine Umleitungsstraße, die eher einem Acker gleichkommt. Mit 20 Minuten Verspätung erreichen wir unser Etappenziel. Eine Holztreppe führt uns ans Ufer und weiter zu den Felsen. Das Wasser aber, ist schon auf dem Vormarsch und so beeile ich mich, meine Bilder von den Felsen „in die Kamera“ zu bringen. Wir schauen eine Weile dem stetig und schnell steigenden Wasser zu und treten den Rückweg bis Moncton an. Der führt uns an einigen kleinen Stationen vorbei. Wieder hat eine Familie ihr Grundstück für Halloween hergerichtet. Etwas weiter steht ein Schild Quilts !!, da darf ich nicht dran vorbei ohne Halt. Es ist aber zu, so ein Pech aber auch :). Kurz danach treffen wir auf den Bird Garden; wohl ein Hersteller von kompletten Stadtvierteln für Piepmätze. Nach einem Eisenbahn Museum, das schon im Winterschlaf liegt, sehen wir ein Cafe am Wegesrand, das einladend wirkt. Wir nehmen ein barmherziges Süppchen und einen Kaffee. Später kommt die Inhaberin mit der Rechnung und erklärt uns, sie hat deutsche Eltern aus Karlsruhe. Das alles in Deutsch. Sie hat es wohl nicht verlernt. Weiter geht es zu einem antiken Laden, das für mich eher wie ein undurchsichtiger Trödel wirkt. Die Chefin der Bude hat sich ihrer Ware entsprechend angepasst. Sie hält uns die deutsche Inschrift in einer silbernen Zigarettendose entgegen und fragt uns nach der korrekten Übersetzung; die wir dann auch liefern. In Moncton angekommen, wollen wir eine Runde durch das vermutete Zentrum drehen. Überall gibt es große Parkplätze, die aber alle nicht Umsonst sind. Vergrämt wenden wir uns ab und fahren nach Shediac. Hier kann ich endlich das Hummerdenkmal, zu Ehren des größten je gefangenen Hummer, ablichten. Mittagessen steht an und wir suchen das Restaurant Paturel. Dies ist aber geschlossen … mal wieder 80km umsonst … nein nicht umsonst, sondern nur vergebens. Die alternative Restaurant Little Shemougue Country Inn ist nach langem Suchen gefunden, aber auch hier ist geschlossen … nochmal 60km vergebens. Um aus dieser Einöde den richtigen Weg nach Sackville zu finden (Straßennamen und Nummern sucht man vergebens) nehme ich mein Navi zur Hilfe. Und es hat geholfen. In Sackville angekommen, stelle ich mich schon auf ein ödes Essen ein. Doch plötzlich stehen wir vor einem Laden, der erst beim dritten Blick als Restaurant zu erkennen ist. Und die Tür geht auch noch auf. Es handelt sich um einen „Italiener“ mit Tarnvorrichtung. Aber einmal drinnen, gibt es Muscheln Alfredo (nein, ich habe nicht gekocht :)) als Vorspeise und Fettucine mit Hummer und Krebsen und Muscheln als Hauptgang. Alles sehr lecker. So jetzt aber ab zu Queen Lisbäth und Prince Strange ins Museums Inn.
Auf dem Zimmer gibt es noch ein schottisches Edelbier vom Eichenfass. Lecker …
Es ist 22:10h. Lady Heidi sägt schon wieder den halben kanadischen Wald an… and Lord Fred is not amused :).
More to come …