Tag 23 (Von Couchibouguac nach Sackville oder Buschland und Queen Elisabeth II)

Nach Sackville sind es heute (Diretissima 120km)
Um 8h stehen wir auf. Unsere innere Uhr ist noch auf Quebec Time. Doch hier ist es eine Stunde weiter. Da wir hier im Busch ja nichts zu essen bekommen, nehmen wir etwas Brot und Wurst mit Wasser, dass mit viel Fantasie auch nur nach Wasser schmeckt :).
Wir wollen auschecken, aber es ist niemand da … call blablabla when door ist closed, nix da, Schlüssel ins Zimmer und zu die Tür. Arrivederci
Unser Patron von gestern Abend sagte uns was von Tim Hortons in der Nähe. Bei den Entfernungsangaben muss man hier aber vorsichtig sein. Die sind es gewohnt, zum Einkaufen mal eben 40-50km zu fahren. Doch nach 20km sehen wir unser Frühstück in greifbarer Nähe. Ich nehme mir eine Mischung aus Hamburger mit Wurst und Ei; Heidi speist einen Bagel mit Marmelade und Croissant mit Käse. (Die Hälfte opfert sie mir … Chapeau!!)
In dem Laden ist wie überall in Kanada viel los. Die Ladenkette ist hier well kown and en vogue. Mal ehrlich, ist ja alles frisch, aber das Frühstück von „Mister mit Kappe“ und GUNNE!!! ist nicht zu toppen. So jetzt aber auf dem Highway #11 nach Shediac. Nach einiger Zeit wird es langweilig und wir wechseln wieder auf die Küstenstraße #134. Da müssen wir dann irgendwie den Kompass dejustiert haben. Irgendwie sind wir dann doch in Moncton gelandet. Nun … wir wollten aber eigentlich nach Shediac, also Highway #15 und nach einigem emotionalen Hin und Her haben wir es dann auch erreicht.
So, das ist also die Welthauptstadt des Hummers. Ein Rundgang durch den Ort lässt diesen Anspruch nicht so wirklich aufkommen. Dann sehen wir einen Fischmarkt. BIG FISH … da jibbet ja evtl. so was wie bei Nordsee… Näää, sagt die Frau hinter dem Tresen.
Also nix mit Hummer a la Gourmet; weiter nach Sackville. Nach einer 3/4 Stunde sind wir dort und finden, dank Vorplanung von „Drivecoach Heidi“, auch sofort unser Quartier und haben 210km auf dem Tacho.
Marshlands Inn ist ein altes, …. sehr altes …. Hotel. Queen Elisabeth II hat hier in ihrer „Jungmädchenzeit“ mal genächtigt. Das ist brieflich belegt. Das ganze Etablissement ist ein einziges Museum viktorianischer Blütezeit. Very … WÄÄÄRRIIII british.
Der Mann hinter dem Empfangstresen (inmitten einem Wust von Briefen, Papier und sonst was) passt absolut in das Environment. (Heidi meint später, der sieht aus wie im Krimi … Ich sag, das ist erst der Anfang, da kommt diese Nacht noch mehr :); das ist bei den alten englischen Anwesen so. Hausgeist inklusive!!!) Ich frage den netten Typ, ob ich einige Bilder machen dürfte und werde nicht abgewiesen :). Da habe ich aber auch gleich alles „gescannt“. Scheinbar sind alle Zimmer, wo aktuell keiner nächtigt, offen. Also Bilder von den Räumen und … im 2. Stock das Zimmer von Lisbät.
In Summe ist es das schrulligste Hotel, was ich je in meinem Leben „bewohnt“ habe, aber ei läik itt wärri matsch. Nach dem „Rooming In“ gehen wir noch durch den Ort. Heidi findet mal wieder nen Second Händ Schopp und ist get lost. Ich schau mir mal die Main Street an. Viele Tafeln von dem, was mal war und viele Schilder leerer Shops. An der Kreuzung ist sogar eine Kirche zum Verkauf geboten. Ein junges Pärchen sagt mir, dass hier massive Probleme im kommunalen Finanzbereich herrschen. Neben der Kirche ist ein Friedhof und das Mädel sagt „nice pictures“ und holt eine Hasselblad aus der Handtasche. Da bin ich aber platt … Hät ich auch gerne eine … Wir treffen auf ein Studentenkaffee und auf junge Leute, leckere Wraps und Kaffee und Pfefferminztee. Das bleibt unser Essen für Heute. Wo Studenten sind, ist eine Uni nicht weit. Und was für eine, für diesen Ort. Ich fühle mich wie Harry Potter in Hogward.
Nett … der Campus ist größer wie der Ort selber. Mount Allison University heißt das Ganze.
Wir begegnen vielen jungen (wie überall freundlichen) Menschen und machen einen Rundgang durch den Campus und anschließend durch ein Vogelreservat nebenan.
Es dämmert und wir gehen Richtung „Our Majestic Bed“ :).
Im Zimmer kämpft ein Marienkäfer um sein Dasein. Ein kleines Stück Apfel hilft ihm weiter. We are all nature …
More to come …
Nachtrag … es ist 22:30h … ich höre Geräusche im Bad. Geht es schon los :). Es ist leider nur die tropfende Dusche und auch die schnnnnnrrr… Heidi.
nochn Nachtrag … es ist 22:44h … Heidi schnarcht immer noch … und der Zug aus Hogward kommt durch den Ort!!! Ich habs gewußt, da kommt noch was …