Wir sind unchristlich früh (für mich) auf der Strecke. Wir sind aber vorgewarnt. 9 Stunden soll der Ritt nach Nordwesten dauern. Das wir über lange Strecken durch Baustellen fahren, sind wir ja gewohnt. Aber dieser National Highway #6 hat es wirklich in sich. Nach kurzer Zeit, raus aus Phom Penh, wandelt sich das Bild. Strassendörfer, vom Niveau oft tief am Wasser und immer auf Stelzen, bestimmen das Bild. Der Eindruck ist einfach nur arm und voll Elend. Oft sind die Wohnungen dieser Hütten noch nicht mal mit einem Dach versehen. Wohnen, arbeiten und alles andere findet in der Öffentlichkeit statt.
So schaukeln wir Stunde um Stunde, oft über Sandpisten, durch die Lande. Immer das gleiche Bild, doch je weiter wir ins Landesinnere kommen, je dünner wird die Besiedlung. Gegen Mittag machen wir Pause an einer „was auch immer“ Raststätte. Sofort stürzen sich Kinder allen Alters auf uns, betteln und wollen uns sonst was verkaufen. Zwei von denen, Mädchen 10 und 13 Jahre alt, reden eine ganze Weile mit mir über Schule und deren Alltag. Ich geb denen jeweils (versteckt) einen Dollar. Dann kommt ein kleines Mädchen und will auch einen und verspricht mir ja auch in die Schule zu gehen. Sie geht aber leer aus. Nebenbei sagen die beiden mir, es gäb hier leckere Vogelspinnen…. schmecken wie Chicken. Da kommen die Leute extra von Fern hierher, um die zu knabbern. Ich komm in die Ecke, wo alles liegt was krabbelt und sehe alle Insekten von Kambodscha … mariniert und sonst wie, auf einem Haufen liegen. Das ist heftig. Auf dem Weg zum Bus, hängt mir eine junges Mädchen mit ihrem Baby, dass fast leblos in einem Tuch auf den Rücken gebunden ist, an den Klamotten und verfolgt mich bis an den Bus. Am Bus geb ich ihr dann auch was. Das Elend ist sehr schwer für mich zu ertragen und man fühlt sich so machtlos. Dieses Bild verfolgt mich immer noch.
Irgendwann erreichen wir dann endlich Siem Reap und auch unser Hotel. Nach einer kurzen Pause geht’s es dann per TukTuk nach Ankor Wat zum Sundown View. Ein erster Blick durch die Anlage. Danach steht alles auf der Grasfläche und wartet auf den Moment, wo die Sonne untergeht, die eigentlich garnicht da ist. Alles zurück ins Hotel, wo wir oben auf dem Dach noch Essen gehen. Gut, preiswert und nette Bedienung. Morgen geht’s weiter… und wieder früh raus …