Heute stehen 320km auf dem Plan.
Da ich früh wach bin und mit dem Blog zurückhänge, setze ich mich in die Toilette, mach die Tür zu und packe mein Notebook auf die Knie.
Ich hoffe, dass hierbei kein „Mist“ produziert wird :). Nach geraumer Zeit öffnet sich die Tür und Heidi schaut mich ganz verdutzt an. Da merke ich erst, dass ich mich schon ziemlich dem Gefrierpunkt genähert hatte. Was tut man nicht alles für den Blog … 🙂
Wir frühstücken im Hotel. Es ist ruhig, nett und professionell. Der Tipp der Empfangsdame führt uns danach zu einer Sanddüne mit Birken in der Nähe.
Dort finden wir Gleitschirmflieger mit Top Wohnwagen auf der Düne, die wohl dort übernachtet haben. Klar … bei dem grandiosen Ausblick. Der Rückweg führt zum Hafen.
Dort sehen wir leider keine Wale, obwohl die doch ganzjährig hier sein sollen.
Wir beginnen unsere Fahrt über die Küstenstraße vorbei an vielen Seen und Ansiedlungen. Es wird immer einsamer. Wir kommen an ein Dorf mit einem seltsamen Namen, den ich leider vergessen habe. Klang aber sehr indianisch. Wir hofften dort auf einen Kaffeestop. Doch außer freilaufenden Hunden und Menschenleere war da nix gebacken. Auch in den nächsten Orten fanden wir kein Cafe. Meistens war alles zu.
Weil wir für die letzte Fähre um 17h gebucht sind, kommen wir frühzeitig in Baie de Comeau an. Dort finden wir ein Cafe, besorgen Bargeld in einer Bank (beim zweiten Versuch finden wir eine mit Maestro) und machen einen Rundgang durch den Ort. Dieser hat ein seltsames Flair (oder kurz gesagt, gar keins). Alles ist hier eher Sachbezogen. Man merkt hier den Status „Außenposten der Zivilisation“ deutlich. Daher stellen wir uns lieber in die Warteschlange an der Fähre, deren Überfahrt 2:20h dauern soll. Trotz gutem Wetter haben wir einigen Seegang. Das „Längsgieren“ ist ziemlich unangenehm. Zeitweise schlagen die Wellen bis 2m hoch und einige Brecher sogar bis zum Oberdeck. Manche „Neugierige“ auf dem Deck werden dabei richtig nass. Was wohl da unten mit den Fahrzeugen passiert? Gegen 19:30h erreichen wir dann das rettende Festland. Nun folgt ein Abenteuer beim Entladen der Fahrzeuge. Die stehen in dem Bauch des Schiffs teilweise so eng, dass ein Einsteigen nicht immer möglich ist. Ebenen werden hydraulisch runter gelassen und Autos kommen stellenweise akrobatisch ins Freie. Doch irgendwie gelingt es allen nach draußen zu kommen. Die Mannschaft nimmt alles ganz gelassen. Für die war wohl alles Routine.
Es folgt die Hotelsuche im Dunkeln. Riotel Matane heißt das Schmuckstück … ziemlich düster das Ganze. Der Empfang ist mal wieder unfähig. Die Zimmer sollen in dem gelben Gebäude sein. Nur, wie sieht ein gelbes Haus denn im Dunkeln aus!?!? Na, wie jedes Haus … dunkel eben. Im Zimmer merken wir dann, dass wir direkt am Strand sind. 20m weiter ist schon das Meer. Im Sommer ja wohl nicht schlecht…
Danach suchen wir dann ein Esslokal im Ort. Wir finden auch einige Nette, aber die sind leider alle voll. Am Ende gehen wir resigniert zum McDonald 🙁
Better luck next time …
More to come …