Tag 21 – Den Mekong rauf nach Phnom Penh

Heute mal wirklich zeitig auf die Walz. Frühstück um 6:45h, also richtig unchristlich:) Dann im Bus mal eben an den Fluss auf das Schnellboot. Na ja … sagen wir mal Schnell-Böötchen. Wir klappern ein paar andere Anlegestellen am Ort ab und so langsam wird der „Luxusliner“ voll. Ein Teil der Gruppe setzt sich hinten auf die Bänke, direkt überm Motor. Da ich das Spektakel aus Thailand kenne (da sitzt ein LKW Motor ohne Auspuff drin), setze ich mich nach vorne, weg vom Motor. Die Sitzreihen sind für Zwerge gebaut und nach einigem Reinquetschen sitzen wir eingepfercht, wie die Würstchen in der Dose. Und das 4h, na dann gute Fahrt Herr Kapitän.

Unser Böötchen nähert sich der Schallgeschwindigkeit und am Ufer zieht die Landschaft langsam an uns vorbei. Wenig besiedelt, in Kambodscha leben 15 Millionen Einwohner, spielende Kinder am und im Wasser, überall schwimmt Grünzeug an uns vorbei, wenig Plastik im Wasser, wenig bis gar kein Schiffsverkehr auf dem sehr breiten Fluß, so gar nicht wie Vietnam. Ab und an ein Ort, ein Tempel, hier Wat genannt. Unsere Mitstreiter am Heck (also achtern) sind schon weit über den Hörschaden hinaus und bereuen spätestens jetzt schon die Freiluftentscheidung. Bald erreichen wir die Grenze, erst die von Vietnam, alle raus und Pässe und dann etwas später Immigration in Kambodscha, klein und beschaulich, bei Musik und stempelnden Beamten unterm Palmendach nebst kleinem Haustempel. Dann wieder alle ins Böötchen und weiter.

Wir fahren unter einer großen Brücke her, Made from Japan steht drauf und nach einiger Zeit tauchen am Horizont die Häuser der Hauptstadt auf. Wir legen an und es beginnt eine sportliche Entlade-Einlage. Das Spiel heißt: Schleppe deinen (viel zu großen) Koffer über Hindernisse und Treppchen eine steile Rampe hinauf, oder zahle 1 Dollar Strafe für den Träger. Da ich geizig bin, hab ichs selber geschafft.

Oben am Kai steht schon ein freundlicher Mensch mit einem Djoser Schild in der Hand und lächelt quer über die ganze Frontpartie. Nach kurzer Busfahrt sind wir in unserem Hotel hinterm Zentralmarkt. Da ich ja alles schnell vergesse, schnell noch den Blog aktualisieren. (Das ist wie Selbstkasteiung) Gleich geht es auf eine Einführungsrunde durch Downtown Phnom Penh.

Ein paar Straßen hinter dem Markt erreichen wir den Wat Phnom. Ausländer zahlen 1$ Eintritt zu Buddha. Ist preiswert, die bleiben ja auch nicht lange. Diese Tempel sind so wie ich sie kenne und mag. Nicht wie der chinesische Stil in Vietnam. Weiter geht es zum Ufer am Mekong über die große Promenade. Dort sind auch die Bettler. An einer komm ich nicht vorbei. Eine alte Dame dankt mir für eine Spende. Es reicht nicht zum Leben, aber zum weiterleben. Letztlich kehren wir in einem Café ein. Gott sei Dank gibt es auch ein Bier für 3$. Hier ist es schon deutlich teurer wie nebenan.

Die kleine Gruppe trennt sich. Wir gehen mit Gudrun und Wolfgang zu „Friends“ etwas essen. Hier arbeiten Kinder von der Straße im Lokal und kommen in einen Beruf, weg von der Straße und haben eine Schule. Eine Chance ins Leben für diese Strassenkinder. Da darf es gern was mehr kosten. Ein gutes Projekt, das scheinbar viele Anhänger findet. Das Essen ist gut und wir machen uns danach auf den Heimweg.

Dank einer Karte finden wir unser Hotel ohne Probleme. Morgen geht es dann auf eigene Faust durch die Stadt.

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