Tag 5 – Auf zum Wein oder Douro muss sein

Im Eurosol Seia Camelo geht es zum Frühstück. Unser Weg führt uns weiter nach Norden über die Landstraße nach Nelas und Viseu.

Immer weiter geht es über die N2 Richtung Douro. Das Gelände ist steiler als erwartet. Die Fahrt über die Autobahn N24 wäre einfacher gewesen. Nach einem ziemlichen „Gekurbel“ und rauf und runter erreichen wir den Douro. Nun geht es am Fluss entlang bis Pinhao und dort noch mal 6 km bergauf zum Weingut. Ein kleines Schild am Landgut zeigt den Adelssitz. Das Schild erkennen wir aber erst, als uns weiter oben eine alte Dame lautstark klar macht, dass wir uns verfahren haben. Heidi klopft an die Pforte und es erscheint eine Dame mit perfektem Englisch. Die lässt uns aber nicht rein, sondern will ihren Mann rufen. Später stellen wir fest, dass sie auch zu den Gästen gehört. Es erscheint ein junger Mann, der uns nach einer Hauseinweisung auf unser Zimmer führt. Nachdem wir uns bereit erklärt haben, heute Abend hier zu Essen, fahren wir nochmal runter in den Ort. Dort unten stehen einige Busse mit Touris, die einige Nippesbuden belagern. Ansonsten gibt es da einen schönen Bahnhof und viele verrottete Häuser und einigen Geschäften. Kurzum eigentlich Tote Hose.

Weiter oben … Die Uhr zeigt 8.03 .. und es klopft an der Tür. James oder „Jorge“ 🙂 bittet uns eilig zum Dinner, die Suppe wird kalt. Am gemeinsamen Tisch sind wir zu acht. Unsere Suppe steht schon auf dem Tisch und ist ….? kalt?? Als Hauptgang wird Pork gereicht. Unsere Mitesser (ein Mix aus Briten und Amis) finden das scheinbar gut. Für mich war es einfach Rollbraten. Es beginnt ein heftiges Gerede, bei feinen Tischsitten. Dazu gibt es Wine of the House und auch noch Nachtisch mit Portwein. Mit dem Rest Rotwein im Glas wandert die Gesellschaft dann zum Kaminzimmer. Für uns ist aber genug und wir gehen Richtung Zimmer. Kurz danach testet Heidi die Langsäge…

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Tag 4 – Over the hills and far away

Unsere Hausdame stärkt uns mit einem guten Frühstück. Danach verabschieden wir uns von der liebenswerten Gastgeberin und machen uns auf den Weg nach Seia. Doch erst schauen wir noch an der Pousada im Ort vorbei. Später sehen wir im Ort 2 Damen, wie sie vor dem Haus ein paar Hühnern das Dasein beenden. Kenn ich aus meiner Kindheit und ist hier wohl Alltag. Auf dem Weg nach Norden regnet es mal wieder heftig. In Castelo Branco machen wir einen Stop und besuchen das Museum in dem das Lebenswerk von Cargaleiro ausgestellt wird. Merke … Regentag … Museumstag. Hat sich aber wirklich gelohnt. Als einzige Besucher erhalten wir eine Privatführung und werden, wie fast überall in diesem Land, sehr freundlich behandelt. Weiter geht es nun zu unserem Tagesziel. Da wir eine andere Route gewählt haben (ohne Autobahnmaut), kommen wir irgendwann im strömenden Regen immer höher in die Berge und landen letztlich in 2000 Meter Höhe in dichten Nebel in vollkommener Einsamkeit. Später lesen wir, dass wir die höchste Stelle von Portugal er(fahren) haben. Den tollen Ausblick haben wir leider nur im Reiseführer gelesen.

Nach weiteren 20 km bergab erreichen wir Seia und nach einigem Suchen auch unser Hotel. Ein Rundgang im Ort zeigt bescheidene Verhältnisse und wenig Leben. Man sieht wenig junge Leute.

Es regnet mal wieder und jetzt um 19.30h auf dem Zimmer mit Wifi a la Mittelalter schreib ich am Blog. So jetzt aber zum Essen. Soll hier gut sein, sagt der Guide und der Hotelier 🙂

Tag 3 – Korkeichen, Oliven, Schafe und Rinder

Unser Hausgeist erscheint lautstark vor unserer Zimmertür und verkündet … Frühstück ist fertig! Obwohl wir 5 Minuten später am Tisch sind, ist der Kaffee kalt und unsere Stimmung auch. Schnell verdrücken wir uns und nehmen in der Nachbarschaft erstmal was „frisches“ und warmes zu uns. Trotz allen Mängeln hab ich irgendwie Mitleid mit dem alten Herrn. Auf zu neuen Zielen.

Und das ist in Flor da Rosa. Doch auf dem Weg dahin, geht es bei bedecktem Wetter nach Evoramonte. Dort fahren wir hoch zur Burg und treffen bei frischem Wind auf einzelne Bewohner, einen wuchtigen Bergfried und eine nette Begleitschmusekatze. Weiter geht es über Estremoz durch eine endlos scheinende Landschaft mit Korkeichenplantagen und Olivenbäumen. Dazwischen grasen Rinder oder Schafe auf magerem Boden. Milchkühe gibt es scheinbar keine. Je weiter wir nach Norden kommen, um so mehr hat man den Eindruck eines besseren Lebensstandard. Um die Mittagszeit erreichen wir Alter do Chao. Dieser Ort hat ein kleines Kastell und macht einen „aufgeräumten“ Eindruck. Wir machen Halt und folgen ein paar Bauarbeitern zwecks Mittagspause in ein Gartenrestaurant. Dort werden wir (wir sind auf dem Land) sofort als Ausländer eingestuft und man geleitet uns in den „besseren“ Bereich im Obergeschoss. Aber wir bitten den Kellner um einen Platz im Garten. Zwischen den Einheimischen fühlen wir uns besser. Wir sind ja nicht aus Zucker. Für kleines Geld essen wir gut.

Nun aber nach Flor da Rosa. Dort angekommen treffen wir eine nette Dame, die uns ein schönes Zimmer und das Anwesen zeigt. Es gibt einen Likör aus Walnüssen und Gebäck zur Begrüßung. Wir fühlen uns hier sofort wohl. Nachdem wir unser Gepäck entsorgt haben, machen wir uns auf den Weg nach Marvao. Im Reiseführer steht … mit einer der romantischsten Orte in Portugal. Wir wählen eine direkte Route durch endlose Plantagen und auf Straßen mit endlos vielen Schlaglöchern und Achsenbruch beschwörenden Bahnübergängen aus vergangenen Epochen. Nach (vorsichtigen) 30 km erreichen wir ohne Plattfuß unsere Bergfestung. Wir machen bei frischem Wetter einen Rundgang zum Kastell und durch den Ort auf diesem exponierten Felsen. Alles ist gut erhalten und leider kein Unesco Welterbe. Über die Jahrhunderte wurde von hier aus dem Feind „getrotzt“. Mal den Mauren und immer wieder den Spaniern. Die Grenze zum Nachbarn ist nur ja nur 3 km entfernt. Rundum geht unser Blick weit in die Landschaft und wäre bei schönem Wetter wohl atemberaubend.

Durchgekühlt wärmen wir uns in einem Café und versuchen dem Hauspapagei ein paar deutsche Worte beizubringen. Mit Proviant und vollem Tank geht es über Castelo de Vide dann wieder zum Quartier.

Tag 2 – Durch den Alentejo nach Evora

Am Morgen ist es sehr stürmisch und es regnet aus Eimern. Die Schafherde hinterm Haus, hat sich unter den Korkeichen versteckt. Von einer älteren Dame bekommen wir ein liebevolles Frühstück serviert. Alles scheint handgemacht. Der Schafskäse, die Tomatenmarmelade … Einfach alles. Trotz des Sauwetter sind wir von dem Anwesen angetan.

Schnell zum Auto. Das Gepäck rein und schon nass. Es geht durch eine Hügellandschaft mit Sturm, Starkregen und Nebel nach Mertola. Die Straßen sind reinste Flutbäche. So viel Wasser hab ich schon lange nicht mehr unter den Rädern gehabt. Mit großer Vorsicht erreichen wir unser erstes Etappenziel. Doch wegen dem Wetter geht es weiter nach Beja. Das Wetter bessert sich deutlich und in Beja können wir einen (trockenen) Rundgang wagen. Dann weiter zu unserem heutigen Tagesziel Evora. Römisch, mit Tempel, Aquädukt und Universität. Und engen Gassen. Bis wir unsere Bleibe finden, drehen wir einige Runden in engsten Straßen im Stadtkern. Gut das der Polo so klein ist. Der Hausherr führt uns in sein altes Familiendomizil aus dem 15. Jahrhundert mit Ritter, Sänfte und knüseliger Hygiene. Der ältere Herr entpuppt sich als Hausgeist und Alleinunterhalter. Das findet mangels Sauberkeit trotzdem bei Heidi wenig Anklang. Aber wir bekommen einen Insidertipp zum Essen. Nach einem ausgedehnten Stadtrundgang stehen wir dann vor dem Lokal. Doch statt Montag (wie im Prospekt), ist heute Ruhetag. Also Essen wir in einer Wein-Boutique. Dort gibt es Filet Wellington vom Besten.

Im Schmuddelschlösschen gibt es dann noch einen Gute Nacht Tropfen.

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Tag 1 – Faro, Auto und ab auf’s Land

Es geht los. Aber erst 1 1/2 Stunden später als geplant.

Wir haben zwar Tickets für „Deutsche Flügel“ aber fliegen müssen wir heute mit der Titanen Airline von der Insel. Die machen aber eigentlich einen guten Job. Doch mit der einstigen Muttergesellschaft hat das nix mehr gemein. Außer dem Preis …

In Faro nehmen wir uns den Leihwagen und machen uns auf den Weg zu unserem ersten Nachtquartier. Das liegt dank unserem Handynavi nur schnelle 35km in Benafim. Laut Anfahrtplan liegt das Ziel in einer Sackgasse, außerhalb im Nirgendwo. Doch dort sind nur 2 Gebäude, die nicht nach Landgut aussehen. Plötzlich steht vor uns ein Mann, wo der plötzlich her kam … keine Ahnung und der war der Chef von der Bleibe. Wir sollen ihm folgen, ist nicht weit. Und richtig … Ein paar Häuser weiter stehen wir auf dem Gut. Wir sind hier die einzigen. Na dann …

Es meldet sich der Hunger. Im Ort gibt es zwar eine Bar, aber die hat nur Snacks. Nach einem Einkauf im Mercato fragen wir ein Mädel nach einem Restaurant. Die fragt, ob sie in Deutsch oder Englisch antworten soll. Dann kommt raus … Sie ist Polin, lebte 15 Jahre in Germanien, dann 10 Jahre in Portugal. Und sie kennt ein gutes Restaurant im Nachbarort Alte. Dort machen wir einen Rundgang, weil Essen erst ab 7. Doch dann gibt es aber Bacalau Portuges. Als Beilage leider Chips. Mag ich nicht. Den Fisch aber schon. Im Dunkeln geht es zurück nom Bett.

 

From Cologne to Anywhere