Tag 3 – Korkeichen, Oliven, Schafe und Rinder

Unser Hausgeist erscheint lautstark vor unserer Zimmertür und verkündet … Frühstück ist fertig! Obwohl wir 5 Minuten später am Tisch sind, ist der Kaffee kalt und unsere Stimmung auch. Schnell verdrücken wir uns und nehmen in der Nachbarschaft erstmal was „frisches“ und warmes zu uns. Trotz allen Mängeln hab ich irgendwie Mitleid mit dem alten Herrn. Auf zu neuen Zielen.

Und das ist in Flor da Rosa. Doch auf dem Weg dahin, geht es bei bedecktem Wetter nach Evoramonte. Dort fahren wir hoch zur Burg und treffen bei frischem Wind auf einzelne Bewohner, einen wuchtigen Bergfried und eine nette Begleitschmusekatze. Weiter geht es über Estremoz durch eine endlos scheinende Landschaft mit Korkeichenplantagen und Olivenbäumen. Dazwischen grasen Rinder oder Schafe auf magerem Boden. Milchkühe gibt es scheinbar keine. Je weiter wir nach Norden kommen, um so mehr hat man den Eindruck eines besseren Lebensstandard. Um die Mittagszeit erreichen wir Alter do Chao. Dieser Ort hat ein kleines Kastell und macht einen „aufgeräumten“ Eindruck. Wir machen Halt und folgen ein paar Bauarbeitern zwecks Mittagspause in ein Gartenrestaurant. Dort werden wir (wir sind auf dem Land) sofort als Ausländer eingestuft und man geleitet uns in den „besseren“ Bereich im Obergeschoss. Aber wir bitten den Kellner um einen Platz im Garten. Zwischen den Einheimischen fühlen wir uns besser. Wir sind ja nicht aus Zucker. Für kleines Geld essen wir gut.

Nun aber nach Flor da Rosa. Dort angekommen treffen wir eine nette Dame, die uns ein schönes Zimmer und das Anwesen zeigt. Es gibt einen Likör aus Walnüssen und Gebäck zur Begrüßung. Wir fühlen uns hier sofort wohl. Nachdem wir unser Gepäck entsorgt haben, machen wir uns auf den Weg nach Marvao. Im Reiseführer steht … mit einer der romantischsten Orte in Portugal. Wir wählen eine direkte Route durch endlose Plantagen und auf Straßen mit endlos vielen Schlaglöchern und Achsenbruch beschwörenden Bahnübergängen aus vergangenen Epochen. Nach (vorsichtigen) 30 km erreichen wir ohne Plattfuß unsere Bergfestung. Wir machen bei frischem Wetter einen Rundgang zum Kastell und durch den Ort auf diesem exponierten Felsen. Alles ist gut erhalten und leider kein Unesco Welterbe. Über die Jahrhunderte wurde von hier aus dem Feind „getrotzt“. Mal den Mauren und immer wieder den Spaniern. Die Grenze zum Nachbarn ist nur ja nur 3 km entfernt. Rundum geht unser Blick weit in die Landschaft und wäre bei schönem Wetter wohl atemberaubend.

Durchgekühlt wärmen wir uns in einem Café und versuchen dem Hauspapagei ein paar deutsche Worte beizubringen. Mit Proviant und vollem Tank geht es über Castelo de Vide dann wieder zum Quartier.

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