Heute stehen 220km auf der Streckenliste.
Wir holen unser Auto aus dem „Blechkindergarten“ 🙂 und kommen zügig aus der Stadt, weiter in Richtung Osten. Kurz nach der Stadtgrenze wollen wir frühstücken und dann zum naheliegenden Wasserfall. Doch plötzlich taucht, wie aus dem Nichts, schon der Wasserfall auf. Also doch erst mal zum Wasserfall. Der Eintritt zum Parkplatz kostet 10$ (ist ja fast geschenkt) und Heidi hat Hunger … noch mehr Hunger und ja … also 3-4 Bilder gemacht und weiter. 10 Minuten Parken … 10$. Das sind doch klare Verhältnisse. Weiter geht es zum Frühstück. Na ja reden wir nicht drüber. Oh ja … unser Auto hat auch Hunger … also Tanken gehen. Wir stehen das erste Mal an einer Tanksäule (ohne Bedienung) in Kanada … da steht erst zahlen, dann tanken … häääh … bin ich Hellseher, weiß ich was da rein geht. Heidi geht zur Kasse und eine nette Dame schaltet uns die Zapfsäule frei. Doch da sind 3 Möglichkeiten und auf dem Tankdeckel steht nicht, was das Auto mag. Wieder hilft die Dame … schwarzer Tankdeckel=“Ordinaire“. Ja wir tanken Ordinaire … 🙂
Weiter geht es auf der #138 nach Osten. Immer wieder weisen uns Schilder auf Elche hin.
Die sollen ja mächtige Beulen machen. Gesehen haben wir keine. Wir kommen nach St. Anne de Beaupre. Ein großer Kirchenkomplex fällt sofort von der Straße aus auf. Wir gehen rein und entdecken alle Krücken, die unsere Besucher hier vorher „vergessen“ haben. Wir sind an einem Pilgerort von allererster Güte gelandet. Nebenan zeigt eine große Multimediashow das Leben und Leiden unseres Herrn. In Farbe und Dolby-6 Kanal. Das ist hier Oberammergau und Lourdes in Fusion.
Wir setzen zum taktischen Rückzug an und fahren weiter nach Baie-Saint-Paul. Ein nettes Künstlerdorf. Wir gehen in das örtliche Museum Of Contemporary Art … klein aber fein.
Selbst 2 Miro’s hängen dort. Nach einem guten Mittagessen machen wie einen Rundgang durch die bunte Geschäftsstraße und treffen auf einen Laden mit Softeis.
Dieses wird dick mit Schokolade umkleistert und Heidi kämpft mit dem abfließenden Eis
über die Hand. Ich hab ihr nicht geholfen … (wirklich nicht!) 🙂 Rinnsal nehme deinen Lauf. Rache ist Blutwurst …
Wir fahren weiter auf der #138 am St. Lorenz Strom … Route du Fleuve bis Port au Persil soll die schönste Ecke von Quebec sein. Doch wo ist Port au Persil? Wir finden es erst als es schon zu spät ist. Jetzt weiß ich auch wo der Persilschein herkommt.
Die Straße geht immer wieder auf und ab und ich würde liebend gerne mal Gas geben. Doch neben mir sitzt Heidi mit weiten Augen und lässt mich diese Gedanken verwerfen.
Es wird langsam dunkel, wir beeilen uns und kommen kurz von dem Ziel an eine Fähre, die uns kostenlos !! ans rettende Ufer bringt.
Direkt hinter dem Fähranleger liegt unser Motel Georges. Einfach, sauber, ebenerdig, eine nette und routinierte Empfangsdame … es stimmt hier einfach alles.
Wir bekommen ohne zu fragen alles erklärt. Das ist selten und macht Hoffnung. Abendessen im Hotel geht nicht, aber ein Tipp bringt uns in ein Café Boheme im Ort. Prima! Den Rückweg im Dunkeln kürzen wir durch ein Waldstück ab. Fred hat die „LED-Laterne“ dabei und Hänsel und Gretel schraten durch den dunklen Wald.
Da hör ich … ich soll nicht so schnell gehen und nicht so weit weg laufen … Da hat aber ein(e) die Hosen voll. Zurück im Hotel geht es in die Heia.
More to come …
Archiv der Kategorie: Von Cologne nach Nord-Amerika
Tag 18 (Noch ein Tag in Nouvelle Frankreich)
Vorneweg … Quebec ist der Ort, der den Anspruch hat, französischer als jedes Frankreich zu sein. Die Preise sind es aber auch. Es gibt aber auch Dinge, die ganz kostenlos sind.
Der Tag wartet mit einem schönen Frühstück auf uns, dass wir in der Unterstadt einnehmen. Diese ist mit der Oberstadt (in der unser Hotel liegt) durch eine große Treppe und einen Lift (wie zb. Lissabon) verbunden. Wir nehmen die Treppe und machen einen Rundgang durch das Gebiet um den Hafen. Überall Historie, lieblich, etwas Drachenfelsstimmung :), Japaner in Rudeln, aber irgendwie toll. Das Wetter gibt sich von der allerbesten Seite. Wir flanieren durch die alte Oberstadt wieder zum Chateau Frontenac (dem wohl meist fotografierten Hotel der Welt) und gehen langsam Richtung Zitadelle. Diese war wohl zur Zeit der Erbauung ein Zeichen der Macht und scheinbar uneinnehmbar. Von dort aus führt ein toller Promenadenweg wieder zur Terrasse Dufferin. Auf dieser gibt es allerlei musikalische Unterhaltung. Auch eine „Operndiva“ gibt sich zum Besten. Wir setzen uns auf eine Bank und lauschen den Klängen der bekannten Arien. Irgendwie etwas kitschig aber toll. Mein Banknachbar liest ein Buch und lauscht sichtlich zufrieden, mit sich und der Welt, ebenfalls den Klängen. Es ist ein toller Tag in einer ebenso tollen Stadt. Heidi möchte noch was für „Klein Emmi“ kaufen. Wir gehen noch mal in die Unterstadt, finden was ganz nettes und stellen fest, dass es wohl nicht Waschfest ist. Dann lassen wir es doch sein. Better luck next time. Den Hunger stillen wir in einem „Bretonischen Lokal“ in der Altstadt. Wirklich gut und einigermaßen preiswert. Auf dem Weg zum Hotel kaufen wir noch Wasser und Taschentücher, die es hier nur wenig gibt. Die haben vermutlich keine Schnupfnasen hier. Insgesamt bis jetzt der schönste Tag unserer Rundreise in Kanada.
More to come …
Tag 17 (Quebec … schön und teuer)
Heute geht es mal wieder früh raus. Ziel ist Quebec, die Metropole von Nouvelle France. Obwohl wir gestern schon die Qualität des Frühstück ertragen mussten, möchte Heidi nicht ohne eines starten. Also noch mal diese leidige Prozedur. Wir schleppen unser Gepäck zum Parkhaus nebenan, laden alles ein und fahren vor zum Kassenautomat. Der zeigt 51$ für 2 Tage an. Aber Bargeld geht nicht, nur Plastikgeld. Also Kreditkarte rein und Stimmung runter. Wir finden schnell aus Downtown raus Richtung Highway #40 Ost. Kurz außerhalb der Stadt wechseln wir auf den Chemin de Roy (den Königsweg / der ehemals erste Weg Richtung Osten), die Straße Nr. 138 führt am Ufer lang, über viele Dörfer mit Charakter. Wir haben tolles Wetter und die Stimmung steigt an. Nach einigen Stopps am St. Lorentz Strom kommen wir an einen Markstand am Straßenrand, der von einer älteren Dame und zwei ebenso betagten Männern betrieben wird. Heidi schaut sich dieses grausig schöne „Museum“ an und ich möchte ein paar Äpfel kaufen. Die Männer sind liebevoll dabei die „Pommes“ zu polieren. Auf meine Frage, ob dieser Job Spaß macht, meint der eine … Wir putzen viele am Tag und ab und an Spucken wir auch drauf, damit sie schön glänzen. Dabei schmunzelt er mit den Augen und alle lachen. Ich nehme trotzdem 4 Stück … weil sie so schön glänzen :). Vorbei geht es weiter an vielen Dörfern mit Kirchen. Das scheint eine heilige Gegend zu sein. In Trois de Riviere schließlich gehen wir Essen. Eine sehr nette Bedienung zeigt uns mal wieder, das es noch Restaurants gibt wo Leistung, Preis und Bedienung stimmen. Wir kaufen eine Straßenkarte von Quebec, da unsere Karten nicht so gut sind. Es geht weiter mit Stopps am Fluß und netten Dörfchen entlang der 138. Straße bis nach Quebec. Irgendwann überkommt mich das Gefühl, das wir vielleicht zu weit fahren. Ich biege rechts ab und wir fragen nach dem Weg. Dann wage ich noch einen Versuch mit dem Navi und das geht hervorragend. Wir sind schnell am Hotel, geben den Wagen für 2 Tage in Betreuung für 50$ (ist ja fast geschenkt!) und schleppen die Koffer mal wieder um die Ecke in ein anderes Hotel. Wohin … na ganz nach oben über eine steile Treppe (vom Charme einer Hühnerleiter). Das hält fit und macht Laune. Nachdem ich mich mal wieder auf und abgeregt habe, starten wir einen Rundgang durch Vieux Quebec. Die Kulisse ist einfach überwältigend. Wir gehen vorbei an Chateau Frontenac und über die Terrasse Dufferin. Von dort aus hat man einen tollen Panoramablick auf den Hafen, wo heute mehrere Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegen. Auf dem Weg durch die Altstadt nehmen wir noch ein (Fred zwei!) Guinness für insgesamt schlappe 25$. Man gönnt sich ja sonst nichts … die waren wohl handgeklöppelt und signiert. Dann geht es mal wieder ins Bett.
More to come …
Tag 16 (Montreal … oder Shopping im Underground)
Wir gehen zum Frühstück im Hotel … war ja included …
Hätten wir besser aber gelassen. Hab ja schon so einiges erlebt, aber das war unter aller Kanone. Außer Marmelade und Toast und klebrige alte Teilchen gab es nichts. Ja doch …
Spüli-Kaffee und am Boden klebte alles was es da gab. Ein schöner Morgen 🙁
Wir gehen in Richtung Place Marie. Hier sollen unter der Erde große Malls sein. Wir kommen vorbei an Museen und Theatern. Die Kulturscene ist groß und auf WeltNiveau!.
Wir tauchen ein in die Unterstadt … und finden letztlich alle diese Marken, Labels und Läden wieder, die es überall gibt. Die Luft ist nicht so Doll da unten und so wenden wir uns wieder der Oberfläche zu. Irgendwie ist es halt eine Großstadt mit einigen hohen Bauwerken, aber ohne für uns spezifische Akzente. Schade eigentlich. Montreal hat sich uns leider irgendwie nicht erschlossen.
Wir wenden uns Richtung Hafengelände, doch alles ist Menschenleer. Das Wetter ist auch nicht so Dolle; ziemlich kühl. Also weiter nach Chinatown, Essen fassen. Nach einiger Suche (wir wollen mal was günstiger in dem doch teuren „Essensland“ speisen) werden wir in einem chinesischen Buffet fündig. Es ist Happy Hour und “all you can eat” kostet 9$ pro Nase. Die Auswahl ist reichlich; eigentlich alles was China so kocht und irgendwie schmackhaft. Doch was da in den Töpfen manchmal drin war, wird wohl für immer unter dem Mantel des Schweigens bleiben. Wir haben es überlebt und viele andere (meist Nichtchinesen) auch.
Auf einem Platz stehen Menschen und meditieren. Als wir später noch mal vorbei schauen, geschieht dies im Sitzen. In der Kälte … irgendwie beeindruckend.
Wir gehen ziemlich früh Richtung Hotel und bereiten unsere Abfahrt aus Montreal vor.
Ich gehe hier irgendwie ohne Wehmut weg. Ich fand Montreal irgendwie ohne Gesicht …
Aber da kann durchaus mehr gewesen sein…
More to come …
Tag 15 (Bonjour Montreal)
Es geht früh aus dem Bett. Michele und Lin sind schon wach und machen Frühstück und Reiseproviant für uns. Die beiden fahren uns zum Bahnhof. Nach kurzer Wartezeit können wir schon auf den Bahnsteig. Eine Bahnangestellte hat Mitleid mit uns und wir dürfen mit dem Aufzug zum Gleis. Meine Arme danken es ihr. Am Gepäckwagen geben wir unsere Koffer ab und nehmen die gebuchten Plätze ein. So ein Zug in Kanada ist was anderes wie bei uns. Die Plätze sind komfortabel und großzügig. Das Personal freundlich und immer präsent. Während der Fahrt (an jedem Sitz ist Strom und (langsames) Internet) finde ich endlich wieder mal Zeit, meinen Blog ein wenig zu aktualisieren. Durch das heftige Schaukeln während der Fahrt lerne ich vorausplanend zu tippen. Wo mag denn gleich die Hand über dem „E“ wohl sein? Besser mal bei „F“ schon den Finger „auslösen. Klappt oft aber nicht immer. Ganz schön mühsam, wenn man viel schreiben möchte. Aber irgendwie scheinen viele daran Spaß zu haben, denn fast alle haben ein Notebook bei.
Eine davon fiel mir besonders auf. Die hat während der ganzen Fahrt nur Opernvideos geschaut. Ja das sind wohl die „Spätschäden des Bahnfahrens“ :). Die sah auch schon so „Strange“ aus. Sitzt da im Mantel mit hochgeklapptem Revers und Mörderbrille und zieht sich eine jaulende Mordszene nach der anderen rein. Da hätte Hr. Freud aber seine Freud gehabt…
Es geht durch eine wechselhafte Landschaft und wir kommen schließlich pünktlich um 12:17h in Montreal an. Am Gepäckband bekommen wir unsere Koffer wieder. Wir besorgen uns jetzt die noch Tickets für unsere weiteren Zugfahrten auf den Rückweg, da wir diese ja nur vorgebucht hatten. Da es leicht regnet, geht es mit dem Taxi eine kurze Strecke zur Autovermietung. Hier möchten wir beide als Fahrer eingetragen werden. Das würde dann für den 2. Fahrer pro Tag 20$ kosten. Das lassen wir dann und Fred muss alles alleine fahren. Von der Autovermietung zum Hotel … sollte eigentlich easy sein. In der Tiefgarage schnell das Iphone-Navi dran, Ziel rein und raus ins Getümmel. Es ist Rush Hour und mein Navi ist außer Rand und Band. Alle 10 Meter zeigt es in eine andere Richtung, keine Karte, überall Verkehr, plötzlich sind wir in einem Tunnel ins Nirgendwo. Heidi übt sich in „wie halte ich ein Navi hoch in die Scheibe“ Artistik. Da kommt aber richtig Freude auf. Irgendwie … ich weiß immer noch nicht wie, landen wir doch auf der richtigen Straße. Aber keine Hotelgarage!!! Entnervt parke ich im Hinterhof und Heidi klärt das Parkthema ab. Nebenan ist eine Tiefgarage. Die kostet 15$ pro Tag. C’est la Vie Mon Ami. Nachdem wir unsere Kaution von 100$ mit der Kreditkarte hinterlegt haben (das werden wir noch mehrfach erleben), bekommen wir unsere Schlüssel. Als wir schließlich die Koffer endlich auf dem Zimmer haben, bin ich ziemlich genervt. Und das bekommt Heidi dann auch zu spüren. Sorry noch mal.
Nach einer Pause machen wir uns dann fast im Dunkeln auf den Weg durch Vieux Montreal. Die Altstadt ist nett, aber nicht groß; nebenan ist Chinatown; dort gefällt es mir irgendwie besser. In einem Brauhaus essen und trinken wir was. Dann geht es langsam durch Klein China „nom Bett“.
More to come …