Tag 9 – Hue, der Parfümfluss und Infektionen

Nach einem exzellenten Frühstück, die Auswahl ist sehr gut, machen wir uns um 8h auf dem Weg zum Parfümfluss. Es gibt mehrere Erläuterungen zu dem Namen. Eine ist wie folgt… Überall an dem Fluss wächst eine bestimmte Pflanze und deren Blätter fallen in den Fluss. Die sollen dem Wasser diesen Geruch geben. Hoffen wir das Beste lieber Leser 🙂

Wir besteigen ein Boot. Kapitän (samt Hündchen) und Crew begrüßen uns. Wir fahren ein Stück auf dem Fluss, zu einer Pagode. Dort machen wir ein paar Bilder…

Heidi ist an dem Morgen schon so seltsam. Nun kommt es plötzlich raus. Irgend eine Darmgeschichte, wie sich rausstellt auch bei anderen. Wir brechen sofort ab und fahren mit dem Taxi Richtung Hotel. Burkhard ist auch dabei, der hat Zahnschmerzen. Auf dem Zimmer geht’s Heidi etwas besser. Viel trinken, Elektrolythe, das bringt hoffentlich Linderung.

Auf dem Markt in der Nähe besorge ich noch einige Sachen, die jetzt weiterhelfen können. Gute Besserung. Mittlerweile ist es 20h und ich habe mich nachmittags mal kurz aus dem Krankenpfleger-Status abgemeldet und die kaiserliche Stadt erkundet. Es ist beeindruckend, wie um das 16. Jahrhundert herum schon solche Städte mit einer starken Symetrie entstanden sind. Die waren uns damals kulturell weit voraus. Der Rundgang durch ein großes Areal ist länger als erwartet. Wieder zurück auf dem Zimmer schau ich nach unserem Flitzk… Patienten, der doch schon besser aussieht. In einer Apotheke nebenan schau ich zusammen mit unserer lieben Reisebegleitung Monika nach Elektrolythe Pulver für unsere gebeutelten Mitreisenden. An der dritten Apotheke (die sehen aus wie Marktbuden) werden wir dann fündig. Dann noch Wasser besorgt und an 2 Garküchen an der Straße lecker gegessen und zurück auf die Bude.

Wieder am Blog gebastelt … Jetzt ist es aber genug. Noch eine kleine Abendrunde, leider ohne Heidi…

 

Tag 8 – Über den Wolkenpass nach Hue

Nach einer friedlichen Nacht mitten in der schönen Halongbucht, auf unserem Hotelschiff, fahren wir langsam zurück Richtung Hafen. Dort steigen wir wieder in unseren Bus und es geht weiter Richtung Hanoi. Unterwegs halten wir an einem großen Laden, der so ziemlich alles hat. Auch ein Restaurant und da wollen wir hin. Das gesamte Personal scheint hier „Well Trained“ und optisch in bestem Zustand. Das ist so garnicht das Vietnam, was wir bis jetzt kennengelernt haben.

Weiter geht es zum Flughafen, den wir pünktlich erreichen. Nach einem laschen Checkin, müssen wir dann leider feststellen, dass unser Flieger 2 Stunden Verspätung hat. Ursache … Schlechtes Wetter in Hue. Um 19h geht es dann aber doch los und der kurze Flug mit knapp 700km verläuft ruhig. Es freut uns, dass wir doch nicht mit dem Fahrrad über den Wolkenpass fahren müssen. 🙂 Es soll wohl schon wiederholt Probleme mit den Wetter bei Hue gegeben haben. Das ging ja dann nochmal gut.

Nach kurzer Fahrt geht es zum Hotel. Endlich mal eine Herberge, die ihren Namen auch verdient. Heidi sucht das Bett auf und ich mache noch eine kleine Runde ums Hotel. An einer Garküche bekomme ich noch ein exzellentes Essen, mit richtig viel Knobi … Gegen böse Drachen … Und ein paar Bier … Gegen noch mehr böse Drachen :). Wieder schauen hier alle, als wenn ich ein Marsmännlein wär. Aber etliche trauen sich auch mich einfach anzusprechen. Fragen wo man herkommt, sind richtig nett und irgendwie so unverdorben. Satt geh ich nun auch Richtung Bett.

 

 

Tag 7 – Von Nimh Binh in die Halong Bucht

Heute geht es bereits um 6 Uhr zum Frühstück. Zeitig sind wir auf den Straße Richtung Halong Bay. Viele Orte, ohne touristische Ereignisse, reihen sich hineinander. Deshalb ist unsere Durchschnittsgeschwindigkeit, auf der eigentlich gut ausgebauten Straße, relativ niedrig. Gegen Mittag erreichen wir schließlich das Hafengebiet und nach einiger Zeit bringt uns ein Tenderboot zu unserem Schiff.

Nachdem wir unsere Zimmer mit einigen Zimmernummer-Verwechselungen (es gab Schlüssel mit falscher Beschriftung) endlich belegen konnten, ging es zum Mittagsmenü an Bord. Fisch war in verschiedenen Variationen angesagt. So gesättigt, bringt uns ein Tenderboot zu einem naheliegenden Felsen, auf dessen Spitze ein Aussichtspunkt ist. Viele hohe Stufen bringen uns nach oben und auch richtig ins schnaufen. Hier oben hat man einen schönen Rundblick auf die wunderbare Inselwelt, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört.

Nachdem wir uns satt gesehen haben, geht’s wieder runter und mit dem nächsten Tenderboot zu einer benachbarten Höhle im Kalkfelsen. Darinnen ein ca. 200m spannendes Gewölbe mit bizarren Felsformationen. Nach dem Rundgang, es ist mittlerweile spät Nachmittag, geht’s mit dem Boot wieder zu unserem Hotelschiff, das mitten in diesem tollen Gebiet vor Anker liegt.

Da bis zum Abendessen noch etwas Zeit bleibt, gebe ich mich an das unbequeme Blog schreiben. Wer weiß welche Gelegenheiten sich noch bieten. Mittlerweile ist es dunkel, ein paar von uns sitzen oben auf dem Promenadendeck und schauen den Lichtern der anderen Schiffe zu, die hier geankert haben. Wenn die vielen Schiffe nicht wären, wärs wohl ein perfekter romantischer Ort.

 

 

Tag 6 – Zur (trockenen) Halong Bucht

Heute gab es im Bergdorf zum Frühstück eine wirklich miese Suppe. Wir müssen zeitig in den Bus. Heute mal 6 Stunden Fahrt. Immer wieder sehen wir Reisfelder. Viele Menschen bearbeiten ihr Land mit einfachsten Werkzeugen und Wasserbüffeln aber auch mit dem „Japanese Waterbuffalo“, einem 1 Mann Trecker-Pfluggerät.

Endlos geht es, auf meist schlechten Straßen über Land nach Nimh Binh, der Distrikthauptstadt und dann weiter nach Trangh Na. Das ist die sogenannte trockene Halong Bucht. Ein Gebiet mit unzähligen Kalksteinfelsen umgeben von Seen und Flüssen. Dort treffen sich scheinbar alle Vietnamesen gleichzeitig zu einer Ruderbootfahrt zwischen und durch die Höhlen der Felsen. Das Ganze hat absolut Fantasialandcharakter. Und wir mittendrin. Überall wildes und lautes Geschnatter. Die Boote werden zumeist von Frauen gerudert. Das ganze grenzt an Sklaverei. Spätestens seit diesem Moment habe ich eine riesen Achtung vor diesen Menschen. Die sind absolut hart im Nehmen. Geschätzte hunderte Boote fahren Kreuz und quer im Gelände. Mitten im Gebiet, absolut versteckt, liegt eine große buddhistische Tempelanlage. Dort machen wir zwecks Besuch derselben einen Stop. Wenn ich mir vorstelle, dass wir allein in diesem Gebiet wären, würde dies wohl ein sehr magischer Ort sein. Immer wieder grüßen uns die Vietnamesen, machen Bilder als wären wir vom Mars oder sonst wo her. Wieder am Anfang der Ruderrunde, geht unsere kleine Ruderfrau in die nächste Kampfrunde. Nicht zu glauben.

Nachdem wir wiederholt eine Fotosession über uns ergehen lassen müssen, geht’s wieder zum Bus. Der bringt uns in unser Hotel in der Distriktstadt. Diesmal ist es deutlich besser als in Hanoi. Nach dem Rooming In gehen wir noch eine Runde um den Block. Ein Café, Heidi wollte Kuchen, war leider nicht der Hit. Café gabs nicht, weil Maschine kaputt, Tee auch nur bedingt. Was kommt war vietnamesicher Café (Brrrr) und Ingwertee. Beides war nicht zu genießen. Also zurück zum Zimmer und am Blog gebastelt.

So jetzt aber genug getippt für heute …. Abendbrot macht Wangen rot.

 

Tag 5 – Nach Mai Chau in die Berge

Zeitig geht es nach dem Frühstück raus aus Hanoi, über große Straßen. Diese Stadtviertel sehen schon ganz anders aus als der alte Kern. Überall wird gebaut, Hochhäuser … ja ganze Straßenzüge entstehen und stehen leer. Es gibt einen großen Run vom Land in die Stadt. Jeder möchte hier sein Glück machen.

Nach einem guten Stück Highway geht es auf der Landstraße immer weiter bergauf. Entlang der Straße sind viele Dörfer, erstaunlich viele Tankstellen und immer wieder Reisfelder. Für die ca. 160 km werden wir 5 Stunden brauchen. Unser Bus (nicht der stärkste) quält sich langsam über die holperige Straße und an den vielen Steigungen sind viele Mopeds schneller.

Nach einem großen Pass erreichen wir schließlich das Tal von Mai Chau. Umrahmt von Bergen sieht man im Talboden überall Reisfelder. Die Einwohner, eine Minderheitengruppe, trägt tradionelle Kleidung. Überall sieht man die typischen Holzhäuser. Das erinnert mich stark an die Bergvölker in Nordthailand. Schließlich erreichen wir unser kleines Dorf, wo wir die Nacht verbringen werden. Es besteht aus einer Reihe von Langhäusern. In einem werden wir alle zusammen oben in einem Raum schlafen. Nach einem tradionellen Mittagsessen legen sich die meisten für ein Mittagsschläfchen hin. Ich mache einen kleinen Rundgang durch das Dorf und suche nach lohnenden Fotomotiven.

Nach der Mittagspause geht die Gruppe auf einen Rundgang durch die Reisfelder. Wir bleiben jedoch im Dorf. Es ist uns einfach zu warm. An einem Webstuhl, sitzt eine alte Frau und webt einen tradionellen Schal. Ich schau ihr zu, mach einige Bilder und kauf schließlich einen dieser Schals. Für ca. 4 € erstehe ich eine Handarbeit, die 2-3 Tage braucht. Die Leute leben ja schließlich von der Arbeit.

Am Abend sitzen wir gemeinsam zusammen, Essen, reden und haben Spaß. Nebenan gibt eine Gruppe junger Menschen eine Tanzvorführung. Die Musik klingt für mich irgendwie vertraut. Um 10 geht’s dann ins Bett. Unterm Moskitonetz ist man einigermaßen sicher vor den zahlreichen Quälgeistern und wir haben eine ruhige Nacht.

 

From Cologne to Anywhere