Tag 14 – Road Movie Teil 2

Wir sind wieder auf der Bahn. Die Bilder ähneln denen von Gestern. Die HA1 verläuft jetzt deutlich näher am Meer. Nach 30km haben wir von oben einen schönen Ausblick auf eine Bucht mit einem Fischerdorf. Der Bus fährt langsam runter ins Dorf und wir gehen, den Hang hinunter, an den Strand. Viele Boote liegen im Wasser und zahlreiche Bambus-Nussschalen mit einem kleinen Motor liegen im Sand. Mit denen fährt dieses kleine Völkchen aufs Wasser und jagt die Fische.

Am Strand sichten etliche Frauen ihren Fang und erklären uns neugierigen Germanen freundlich die einzelnen Arten. Leider können wir ja nichts kaufen. So geht unser Weg mitten durch die kleinen Hütten. Alle winken uns lächelnd zu und die Kinder sind in heller Aufregung. Scheu ist hier ein Fremdwort. Peter mit seiner Kamera ist auf Motivfang und weiß nicht was zuerst auf die SD Card soll. Es ist eine Welt von schönen Eindrücken.

Schließlich landen wir wieder an der Hauptstraße bei unserem Bus. Weiter geht die Fahrt Richtung Süden. Und es zieht sich. Mittagspause diesmal an einer Strassenbude mit sehr „warmer“ Bedienung. Das Hühnchen, was ich bestelle, wird sich später noch deutlich an mich erinnern. Weiter geht die Fahrt mit zwei äußerst gefährlichen Situationen, an denen wir nur scharf an einem schlimmen Unfall vorbeikommen. In Nhatrangh angekommen, halten wir noch an Cham Island. Ein Heiligtum der Cham, einer kleinen Bevölkerungsgruppe mit indischen Wurzeln. Wir besichtigen den Tempel, in dem viele sehr gläubig ihren Ritualen nachgehen.

Danach geht’s weiter zu unserem Hotel in Strandnähe. Na Ja…. Aber sauber sind die Zimmer schon am vietnamesischen Ballermann. Um 19h gehen wir mit Monika zum Abendessen. Ich bestell mir nur einen Banana Flower Salat, an dem ich jedoch nur lustlos rumstochere. Mein Magen-Darmtrakt macht verdächtische Kapriolen. Unser Rückweg geht durchs Rummelviertel mit vielen russischen Geschäften, Restaurants, Discos etc. Stimmt ja, der sozialistische Bruder macht hier Urlaub. Nastrovje !!

Wieder im Zimmer, leg ich mich sofort hin. Ich fühl mich nicht gut. Nun hatt es mich auch erwischt. Stellenweise weiß ich nicht, welche Seite zuerst auf die Schüssel soll. Es wird eine harte Nacht.

 

 

Tag 13 – Highway #1 oder die längste Baustelle in Vietnam

Zeitig geht es nach dem Frühstück auf die Straße. 330km bis Quy Nhon über den Highway #1. Diese Fernstraße entpuppt sich aber bald als eine nicht endende Baustelle. Jetzt eine einfache 2 spurige Landstraße, die auf 4 Spuren erweitert werden soll. Ein Ort reiht sich an den anderen, der Verkehr ist mehr als chaotisch. Fernbusse rasen lebensgefährlich in immer wiederholenden Überholmanövern ihren Zielen entgegen. Dazwischen alles was irgendwie Räder hat. Ähnlich wie Hanoi, aber viel riskanter. Unterwegs sehen wir dann auch einige Unfälle. Unser altersschwacher Bus kämpft sich, geleitet von dem Fahrer (nicht zu beneiden), durch dieses Getümmel.

Nach mehreren Stunden machen wir in My Lai halt. Dieser Ort ist eine Gedenkstätte. Hier haben die Amis im Krieg ein ganzes Dorf mit mehreren hundert Menschen ausradiert. Ein leitender Soldat wurde dafür verurteilt und später begnadigt. Diese Fälle hat es wohl damals tausendfach gegeben, nur ist dieser wohl nicht zu vertuschen gewesen.

Wir gehen über die Wege des Ortes, der damals wohl voller Leichen gelegen haben muss, wie eine Dokumentation zeigt. Absolut grauenvoll… Warum müssen Menschen auf der Welt solche Qualen erleiden uns solche Greueltaten begehen.

Diese Fahrt führt noch lange weiter und endet schließlich nach 12h am Ziel. Wir gehen kurz was essen und eine Runde am Strand. Dann heute mal früh Bettruhe. Es reicht einfach… Und das Hotel ist laut (:

Und morgen dann noch 240km nach Nhatrangh.

 

 

Tag 12 – Hoi An, The Cooking School und neue Wege

So … Gestern habe ich für Peter, Karin und mich einen Kochkurs gebucht. Nach den Frühstück um 9h treffen wir uns an der Rezeption mit unserem Kochlehrer Cai. Gemeinsam gehen wir zu den Markthallen zwecks Einkauf unserer Zutaten. Dabei erklärt uns Cai viele Einzelheiten der vietnamesischen Produkte. Wir kaufen etliches an Gemüse und Zutaten, die wir später verarbeiten. Einige besondere Küchenwerkzeuge kommen für kleines Geld auch in die Tasche.

Zurück mit unserem Einkauf geht’s mit dem Wassertaxi. Von Fluss aus, haben wir einen schönen Blick auf die Scene. Im Hotel ist unsere Kochecke auf dem Dach schon vorbereitet. Wir versuchen uns an Frühlingsrollen, Salat mit vielen Zutaten, einer tollen Deko aus Gemüseblumen und einem Fischtopf als Hauptgang. Alle Sachen werden anschließend von uns gemeinsam gegessen. Es ist ein harmonischer, kreativer und sehr kurzweiliger gemeinsamer Vormittag. Abschließend bekommen wir dann noch eine Urkunde. Wir sind nun Well Trained and Certified Vietnam Cooking Rookies.

Nach einer Pause auf dem Zimmer, gehe ich dann mit Heidi noch eine Runde am Ufer entlang. Auf diesem schönen und ruhigen Weg, kommen wir dann wieder in die alte Stadt. Nun ist es aber genug Ancient Hoi An. Am Abend treffen uns am Ufer zum gemeinsamen Abendessen. Morgen geht es dann auf eine sehr lange Strecke weiter nach Süden.

 

 

Tag 11 – Hoi An

Heute wollen wir den alten Teil von Hoi An erkunden. Wir sind um 8 beim Frühstück auf dem Dachrestaurant und kein Mensch ist da. Wir denken, wir sind heut die letzten, doch nach und nach trudeln die anderen ein. Wir lassen uns Zeit und kommen recht spät erst in die Altstadt. Nach dem Geldumtausch geht es Richtung Zentralmarkt. Wir drehen hier eine Runde, aber Heidi möchte da wieder raus. Die Hygiene in der „lebendigen“ Abteilung ist Grenzwertig. Morgen mach ich mit Peter und Karin einen Kochkurs. Da geht es zwecks Einkauf der Zutaten, hier nochmal durch. Mal sehen ob die auch grün anlaufen :).

Wir gehen weiter an die Brücken, kaufen ein Ticket zur Besichtigung von alten Gebäuden und schauen, bei einem Kaltgetränk, dem bunter Treiben zu. Irgendwie ist es schön, hat aber auch was von Fantasialand. Die ganze Altstadt scheint aus Kneipen und Geschäften zu bestehen. Überall wird man animiert Geld auszugeben.

Später schauen wir uns dann eine Tanz und Gesangsshow an. Alles wirkt chinesisch .. Laut und bunt. Überall hängen Lampiongs rum. Sieht im Dunkeln bestimmt besser aus. Da ich noch den Kochkurs klären muss, geht es erstmal zum Hotel. Unsere Wäsche ist fertig auf dem Zimmer. Meine beiden Kochmitstreiter sind schnell informiert. Noch eben den Blog aktualisieren. Um 6 geht’s dann nochmal zum Hafen zwecks Abendbrot.

 

 

Tag 10 – von Hue über den Wolkenpass nach Hoi An

Die Nacht ist für Heidi friedlich verlaufen. Der Einsatz von Hilfsmitteln scheint zu wirken. Somit steht der Weiterreise nach Hoi An wohl nichts im Weg.

Wir verlassen Hue über eine schlechte Landstraße, die über lange Strecken einer Baustelle gleicht. Langsam geht es immer weiter bergauf bis wir schließlich den Wolkenpass erreichen. Den hätten wir ja bald beim Anflug auf Hue schon nutzen müssen. Wir hätten dann wegen schlechtem Wetter nämlich Danang anfliegen müssen und von dort mit dem Bus zurück nach Hue.

Doch das ist uns ja erspart geblieben. Auf dem Pass ist einiges los. An der engsten und höchsten Stelle sind Bunkeranlagen. Diese stammen zum Teil von den Franzosen und später haben sich die Amerikaner hier verschanzt.

Weiter geht es bergab runter nach Danang. Dies ist die drittgrößte Stadt in Vietnam und hat 1 Million Einwohner. Zur Zeit der Amerikaner ein leerer Landstrich, heute eine moderne Großstadt und das Zentrum von Zentralvietnam und Motor der Wirtschaft. Für die Amis war Danang früher Surfers Paradise. Wer den Film Apocalypse Now gesehen hat, der weiß was ich meine. Speziell die Stelle im Film mit dem Satz des Kommandeurs „ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen“.

Wir besuchen hier ein Museum bzw. Heidi nur. Ich suche ein Garküche auf. Weiter geht die Fahrt nach Hoi An. Doch vorher kommen wir noch zum Marble Mountain. Der Marmorberg ist eine heilige Stätte auf einem Hügel, der umgeben von dutzenden Steinmetzläden ist. Diese Läden haben alles, was man sich nur aus Stein vorstellen kann, stellenweise so große Statuen die mehrere Tonnen wiegen. Auf den Berg kommen wir bequem mit einem Aufzug. So wie es sich für richtige Pilger schickt :). Oben hat man einen schönen Ausblick über die Gegend, die in Strandnähe einen Charakter wie am Mittelmeer hat. Wir gelangen an viele Stellen mit Statuen von Buddha und anderen Heiligen. In einer Grotte treffen wir auf eine alte Frau, der ich eine Handvoll Räucherstäbchen abkaufe. Zusammen mit mir geht sie alle Heiligen ab und spendet in meinem Namen jedem ein paar Räucherstäbchen. Wobei sie jeden mit einer bestimmten Menge (nach deren Wichtigkeit ???) bedenkt. Ich danke also diesen Heiligen, für die gute Ankunft und Weiterreise. Ein paar Scheine stimmen auch die alte Dame glücklich. Lebe sie lang und glücklich. Nach ein paar gemeinsamen Bildern verabschieden wir uns und die Fahrt geht weiter nach Hoi An in unser Hotel. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, essen wir in der Nähe etwas.

Dann ist für Heidi erstmal Zeit zu ruhen. Ich setze mich in die Lobby und versuche mich bei einem Daiquiri am Blog, wie man sieht. In der Bar läuft klassische Musik der seichten Art, die irgendwie nervend ist. Mal sehen, was wir morgen machen. Wir haben 2 Tage zur freien Verfügung. Themen wären zB. Alte Stadt, Radtour durch die Reisfelder, asiatischer Kochkurs und Lampion basteln. Mal sehen was kommt…

 

 

From Cologne to Anywhere