Um 7:30 Uhr stehen wir auf, machen uns in aller Ruhe fertig und gehen ein letztes Mal, an der Ecke der 145.ten bei Dunkin Donats, frühstücken. Ein seltsamer Frieden liegt über allem. Irgendwie haben wir schon so ein wenig abgehoben; ein wenig Distanz zu allem hier. Die Fire Brigade ist im vollen Einsatz, mit Sound und Licht vom Feinsten und bläst sich mit vollem Speed die Fahrbahn frei. Eben halt wie immer hier. Draußen regnet es. New York macht es uns ausnahmsweise einfach; den Abschied etwas leichter.
Mit den Koffern bewaffnet, begeben wir uns zur Subway Richtung Penn-Station.
Schnell ist sie ja, New York liebstes Altertümchen … Metro. An der 34.th Street raus und in Richtung New York Transit Bereich. 2 Karten, je 12,5$ macht 25$ in Cash … bezahlt. NYTransit bringt uns zum Newark International Airport. Drei Stopps, sagt uns der Conductor. Dort angekommen, bringt uns der Airtrain zum Terminal B. Hier gehen die internationalen Flüge. Nach einer Stunde Wartezeit, können wir unsere Tickets Online abgreifen und unser Gepäck aufgeben. Heidi bekommt etwas Stress mit ihrem Handgepäckstück. Das ist zu schwer. 9,6 kg statt max. 8 kg. All diese kleinen Einkäufe wiegen halt. Die Frau am Counter bleibt aber friedlich und akzeptiert einen kleinen Umbau des Kofferinhalts in einen Beutel. Den darf Heidi ebenfalls mit in die Kabine nehmen. Wir gehen weiter mit unseren Tickets zum Gate 62, wie es ja auf den Tickets steht. Wir setzen uns in die noch freie Wartezone, haben deutlich Zeit und hängen dort ab.
Eine Stunde vor Boarding sieht es immer noch ruhig aus. Mir kommt das irgendwie komisch vor. Also gehe ich auf einen Rundgang, um die Lage zu peilen. Und richtig … auf dem Abflugmonitor, steht nun Gate 67 für den Flug LH409. Na ja, noch mal Schwein gehabt und rechtzeitig gemerkt. Am Gate treffe ich dann auf die versammelte Boardcrew, sowie auf ca. 200 weitere Fluggäste. Ich versichere mich bei einem Steward, ob unsere Maschine wirklich hier startet. Man hat wohl kurzfristig das Gate gewechselt und jetzt kurz nach meiner Frage, wird auch dieser Wechsel in einer Durchsage verbreitet. Dumm gelaufen.
Nachdem wir zum Gate 67 umgezogen sind geht es, nach einer Verspätung von 30 Minuten, dann doch in die Maschine und nach einer weiteren „Schweigeviertelstunde“ auf dem Rollfeld, in die Lüfte. Schnell sind wir auf Höhe und durch diese Regenwolken hindurch, in das Blaue. Ich liebe dieses „Auftauchen“ …
Wir fliegen dem Abend entgegen, bekommen was zu essen, schlafen etwas, schauen Filmchen auf dem Sitzmonitor und kommen nach 6:45 Stunden noch pünktlich in Düsseldorf an. Ab durch die Passkontrolle (hier ist alles ruhig und eine Sache von Minuten), Gepäck aufnehmen, ab durch den Zoll Richtung S11. Unsere S-Bahn bringt uns bis Worringen (da bin ich noch nie raus, liegt aber 3 Stationen vor Longerich). Dort ordern wir per Handy ein Taxi … das kommt aber nicht … noch mal anrufen … wieder nix. Dann bestellen wir das Taxi ab und steigen in den 120er Bus, Richtung Chorweiler. Hier hoffen wir auf ein besseres Weiterkommen. Im Bus sind etliche Menschen; die schauen deutlich anders aus, als auf unserer Rundreise. Irgendwie nicht gut gekleidet, irgendwie mit leeren Gesichtern. Komisch wie man das, mit etwas Abstand, sofort erkennt. Unterwegs trafen wir mal zwei Kanadier die sagten, … Europa habe sich in den letzten 15 Jahren wohl sehr verändert. Ich denke, die haben wirklich Recht. Ich habe immer geglaubt, dass es ist die Globalisierung ist, die es verursacht. Wir sind nicht mehr nur für uns … Alles wirkt, auf weiten Wegen, indirekt auch auf uns. Irgendwie traurig … das Ganze. In Chorweiler finden wir schnell ein Taxi. Es bringt uns nach Hause. Ja … ja nach Hause … aber mit Wehmut.
Wir sind 12500 km geflogen, haben 3400 km mit dem Auto zurückgelegt, sind (nur)
130 km mit Schiffen gefahren, haben 4000 km mit der Bahn bewältigt, erlebten eine gnadenlose, absolute und faszinierende Weltstadt, grandiose Natur, Fjorde, Buchten, Gezeiten, Atlantik, meist tolles Wetter, endlose Wälder im Farbrausch des Indian Summer, Menschen … freundlich und immer hilfsbereit, einmal sehr kriminell, multikulturelle Nationen, die Kontraste zwischen Großstädten, Dörfern und Einsamkeit, eine vielfältige Art zu Leben und zu Sein, einen Philosophen der Schafe züchtet, Heidi’s lebendige und liebenswerte Verwandtschaft (we miss you all !!!), eine stressige, bewegte, aber sehr schöne Zeit.
Nothing more to come … but maybe … we have a come-back!
Fred (over and out)