Heute geht es mal wieder früh raus. Heidi möchte noch dieses famose Frühstück im Hotel Travelodge genießen. Der Frühstücksraum soll um 7:00 Uhr öffnen. Um 6:50 Uhr stehen wir lauernd vor dem Eingang. Drinnen schleichen einige „Employees“ unmotiviert herum.
Es ist 7h, doch keine Anzeichen, dass hier jemand fertig ist. Um 7:10 Uhr ist dann doch geöffnet. Schnell dieses sogenannte Frühstück runtergeschluckt und wieder zum Zimmer; Koffer holen; Checkout und Taxi geordert. Das kommt wieder erwarten umgehend. Der Taxifahrer kann, wie so viele hier, nur französisch. Um 7:30 Uhr sind wir dann am Bahnhof. Her Majesty ist jetzt leider not amused, da wir nun noch 1,5 Stunden Zeit haben. Langsam bildet sich eine Schlange mit samt den Koffern. Die Gepäckträger üben sich in der Akquise. Diejenigen, die einen Kofferträger beauftragen, dürfen zum Dank schon vorher runter zum Zug. Wir warten noch eine Weile und gehen dann, geschlossen im Kindergartenschritt samt Koffer, runter zum Zug. Unten auf dem Bahnsteig ist es düster und zwei Sicherheitsbeamte lassen keinen Zweifel, wo man einsteigen soll.
New York? THIS Entry!! Die ganze Szenerie hat etwas von einer Deportation oder Gefangentransport. So wie der Auszug aus Ägypten. Langsam geht die Fahrt durch das Adirondack (so eine Art Mittelgebirge und bekannt für seinen Indian Summer) und vielen großen Seen, dann schließlich am Hudson entlang. Und die Fahrt geht langsam … langsam über ein „marodes Schienensystem“, oft nur einspurig mit den daraus entstehenden Wartezeiten auf den jeweiligen Gegenzug. Um 12:59 verlassen wir nach der Border Control kanadisches Hoheitsgebiet. Dann in Albany-Rensselaer, auf etwa der halben Strecke findet ein Lockwechsel statt. Danach hat man das Gefühl in einem anderen Zug zu sitzen, der deutlich schneller durch die Lande zieht. Auch das Schienennetz scheint hier besser zu sein. Mit 20 Minuten Verspätung kommen wir schließlich um 21 Uhr in New York Penn Station an. Wir kennen uns ja aus und wandern vom Amtrak Teil Richtung Subway. Mit einem Schlag sind wir wieder in diesem Dschungel New York City, laut, überall Musik, schrill, verwirrend, multikulturell und doch faszinierend. Im Subway Bereich kaufen wir uns eine Metrocard für 4 Fahrten. Wir müssen ja morgen noch mal zurück zu diesem Ort. Wir kennen uns aus; sind jetzt erfahrene Bewohner dieser Unterwelt, schieben unsere (zu großen) Koffer unter der Personenschleuse durch und wählen gezielt den Train A Express Uptown. Der hält ja nur an 4 Stellen und ist 15 Minuten später an der 145. Straße. Dort gehen wir voll cool mit unseren Koffern durch den Emergency Exit, der mit lautem Alarm meckert, … who matters … they do it all, und stehen bald an unserer Bleibe bei Rhonda&Jared. Dort hängt unten ein Zettel … Hi Heidi&Fred buzz 67, Lindsey gives you the key. Was wir dann auch machen. Oben nehmen wir den Schlüssel, finden einen weiteren Zettel, begrüßen die Katzen und bringen die Koffer in die bekannte Position. Da ich noch Hunger hab, gehen wir die 145.te zwecks Nahrungssuche. Leider ist die Auswahl, ohne weit zu gehen, klein und so landen wir, wie am ersten Tag, im Popeyes Fried Chicken. New York ohne Opfer geht eben nicht. Diese Stadt verlangt alles von ihren Bewohnern. Heidi bestellt sich ne leckere Fanta. Die ist ja sonst gelb und bekommt … so was künstliches, rötliches, dass so schmeckt wie aus Bayer Rohr 17. Ich betäube meinen Hunger mit alternden frittierten Hühnerteilen und diesen seltsamen French Fries, die hier ganz speziell seltsam sind. Auf dem 2.ten Zettel stand, Rhonda ist um 23 Uhr zu Hause. Deshalb kaufen wir noch etwas Wasser und wandern Richtung Zimmer. Pünktlich erscheint Rhonda in der Tür; kurz danach kommt auch Jared heim. Die Begrüßung ist herzlich, eben … wie bei alten Freunden. Nun aber ab ins Bett.
More to come …