Nun ist es soweit. Wir machen uns zeitig auf den Weg zum Bahnhof. Verunsichert durch den Lokführerstreik habe ich als Notfalltransport 2 Tickets für den Fernbus nach Frankfurt gekauft.
Nach tagelangem Hin und Her wurde aber doch nicht gestreikt. Trotzdem wählen wir einen deutlich früheren ICE. Wäre der nicht verfügbar gewesen, hätte unser Bus den Transport erledigt. (Ich bin halt vorsichtig)
Im Terminal 2 nehmen wir dann endlich gegen Mittag unsere Plätze im Flieger ein. Pünktlich startet unser Flug Richtung Hanoi. Nach ca. 11 Stunden, mit engen Plätzen, Turbulenzen, wenig Schlaf und steifen Knochen landen wir etwas gerädert in Vietnam.
Nachdem wir unsere Koffer zurück bekommen haben, treffen wir unsere Reisebegleiterin und die anderen Teilnehmer der kleinen Gruppe. Ein „ehrwürdiger“ Bus bringt uns über eine riesige Strasse zu unserem Hotel. Während des Transfer sehen wir Reisfelder, traditionell gekleidete Menschen, merkwürdige Gebäude (sehr schmal und hoch) sowie ein Gesamtbild, dass wenig Ordnung aber viel kreatives Patina hat. Man merkt wirklich sofort … Das ist nicht Europa.
Da es erst 9 Uhr Lokalzeit ist, müssen wir noch auf unsere Zimmer warten. Wir vertreiben uns im dunstigen, feuchten Hanoi den Vormittag. Ein paar Schritte tun uns ja nach dem langen sitzen gut. Dann auf dem Zimmer machen wir uns frisch, nehmen eine kurze Mütze Schlaf und gehen zu einer ersten Erkundung in die Altstadt zwecks Abendessen.
Hier mitten in dem Gewusel von tausenden Mopeds, beladen mit Menschen … beladen mit teilweise vielen Menschen, ganze Familien, Tiere, Hausrat, Gemüse, Blumen, eben alles (Un)vorstellbare, die chaotisch in und aus allen Richtungen kommen, stehen wir staunend und etwas hilflos mitten drin.
Das alles hat scheinbar keine Regeln und doch fließt es irgendwie. Eine Überquerung der Straße gerät für uns zur mutigen Heldentat. Du darfst nicht stehenbleiben, sagt man uns. Du stürzt dich also einfach zwischen alle diese fahrenden Menschen in der Hoffnung, das sie dich wahrnehmen und weiterleben lassen.
Wir kommen an einen See. Überall feiern Menschen mit ihren Kindern das Neujahr. Nicht wie bei uns Ende Dezember, sondern um diese Zeit eine ganze Woche lang. Alle diese Menschen, wenig davon Alte aber viele Kinder, wirken irgendwie unheimlich lebendig, vital und familiär. Diese Bilder machen einen richtig an. Fast wie eine Droge.
Alles in allem eine Wahnsinns Kulisse. Und dabei soll Hanoi im Vergleich zu Saigon eher eine Provinzstadt sein. Na das kann ja noch heiter werden.
Wir finden eine Lokalität für das Abendessen mit Blick von Oben auf das Gewusel. Wir bestellen eine Suppe mit Chicken (Pho Ga) und danach Fleisch mit Reis und Gemüse. Dabei werden auch frische Kräuter gereicht. Richtig gut … Und die Chili war Grenzwertig 🙂 mein lieber Scholli … eh Chili.
Im Dunkel wandern wir wieder Richtung Hotel, alles lebt auf der Straße und es gibt hier kaum eine Zeit wo es ruhiger wird.
Auf dem Zimmer noch eben der Blog … Von wegen … Wir sind leicht platt … Also ins Bett… Den Flug und die ganzen Eindrücke verdauen..
Liebe Mutti, lieber Fred, lese immer wieder gerne, wo ihr so unterwegs seid. Habe gerade erst entdeckt, dass ja alle Reisen dokumentiert sind. Dachte nur die „großen“.
Liebe Grüße aus Stuggi, Juli
Hallo Stuttgart,
Ja ich bin mal fleißig und kämpfe gegen den inneren (Blog)Schweinehund. Ist schon Arbeit. Aber heute bin ich mal aktuell. Sitze als Krankenschwester bei Muddi am Bett. Ist wohl ein Darminfekt. Kreislauf etc. Aber Ruhe im Hotel hilft wohl. Hab also Zeit zum tippen. Macht euch keine Sorgen. Ich pass schon auf!