Tag 9 – Wieder in den Süden

Wir stehen zeitig auf und genehmigen uns noch mal ein umfangreiches Frühstück in unserer Nobelherberge. Man holt unser Auto wieder aus der Garage und lädt unser Gepäck ein. Nach einigem Gewusel durch die Straßen erreichen wir die Autobahn und machen uns auf in Richtung Süden. Unsere Reisebeschreibung nennt, als Stops auf den Weg nach Obidos, die Universitätsstadt Choimbra und den Ort Fatima. Das Wetter ist bestens und wir entscheiden, direkt nach Fatima durch zu fahren. Nach 180 km erreichen wir den Wallfahrtsort. Auf einem riesigen Gelände, ähnlich dem Petersplatz in Rom befinden sich einige hundert Pilger/Besucher. An einem der Nebenaltäre hält ein farbiger Priester von der Elfenbeinküste eine Messe. So geht das hier wohl jeden Tag. Am Nachmittag gibt es zB. ein weitere Messe mit einem koreanischen Geistlichen. Der ganze Ort präsentiert sich in Wohlstand, der wohl über die unzähligen Geschäfte, die mit sakralem Irgendwas handeln, erreicht wird. Offensichtlich sind wir hier wohl zur absoluten Nebensaison angekommen. Auf Bildern kann man aber sehen, welche Dimension dieser „Kirchenzirkus“ hier erreichen kann. Der riesige Platz, in den locker mehrere Fußballfelder passen, ist dann voller Menschen. Irgendwie hab ich genug davon und wir fahren weiter zu unserem heutigen Tagesziel. Nach einigen Ehrenrunden und kleinen Umwegen auf Nebenstraßen, kommen wir nach Obidos. Dort finden wir schnell unser Landgut und werden in der Einsamkeit, von laut bellenden großen Hunden empfangen. Wir sind mal wieder die einzigen Gäste und können uns unser Zimmer aussuchen. Heidi wählt das Blaue auf der Sonnenseite. Nach einer Pause fahren wir in den mittelalterlichen Ort, zwecks Rundgang. Man sieht hier auffällig viele Touris, auch etliche Asiaten, die durch die Gassen an den Nippesbuden vorbei schlendern. Hier herrscht etwas zwischen Drachenfelsatmosphäre und Charme. Der ganze Ort ist scheinbar auf diesen Erwerbszweig eingestellt. Oben in der Burg, neben einer Pousada mit gehobenen Preisen, finden wir eine Freilichtbühne. In der Hauptsaison läuft hier wohl „Kunibert der Fiese“ oder Ritter Rost. Nebenan, in der Kirche, befindet sich nun eine große Bücherei. In einer Seitengasse finden wir ein preiswertes Lokal, mit einer uralten, riesigen Weinpresse. Nach dem Essen nehmen wir noch Proviant auf und fahren im Dunkeln zum Landgut. Kein Fernsehen, kein Internet, aber wenigstens Strom und Wasser und ein schönes sauberes Zimmer.

Gute Nacht …

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