Tag 6 – Zur (trockenen) Halong Bucht

Heute gab es im Bergdorf zum Frühstück eine wirklich miese Suppe. Wir müssen zeitig in den Bus. Heute mal 6 Stunden Fahrt. Immer wieder sehen wir Reisfelder. Viele Menschen bearbeiten ihr Land mit einfachsten Werkzeugen und Wasserbüffeln aber auch mit dem „Japanese Waterbuffalo“, einem 1 Mann Trecker-Pfluggerät.

Endlos geht es, auf meist schlechten Straßen über Land nach Nimh Binh, der Distrikthauptstadt und dann weiter nach Trangh Na. Das ist die sogenannte trockene Halong Bucht. Ein Gebiet mit unzähligen Kalksteinfelsen umgeben von Seen und Flüssen. Dort treffen sich scheinbar alle Vietnamesen gleichzeitig zu einer Ruderbootfahrt zwischen und durch die Höhlen der Felsen. Das Ganze hat absolut Fantasialandcharakter. Und wir mittendrin. Überall wildes und lautes Geschnatter. Die Boote werden zumeist von Frauen gerudert. Das ganze grenzt an Sklaverei. Spätestens seit diesem Moment habe ich eine riesen Achtung vor diesen Menschen. Die sind absolut hart im Nehmen. Geschätzte hunderte Boote fahren Kreuz und quer im Gelände. Mitten im Gebiet, absolut versteckt, liegt eine große buddhistische Tempelanlage. Dort machen wir zwecks Besuch derselben einen Stop. Wenn ich mir vorstelle, dass wir allein in diesem Gebiet wären, würde dies wohl ein sehr magischer Ort sein. Immer wieder grüßen uns die Vietnamesen, machen Bilder als wären wir vom Mars oder sonst wo her. Wieder am Anfang der Ruderrunde, geht unsere kleine Ruderfrau in die nächste Kampfrunde. Nicht zu glauben.

Nachdem wir wiederholt eine Fotosession über uns ergehen lassen müssen, geht’s wieder zum Bus. Der bringt uns in unser Hotel in der Distriktstadt. Diesmal ist es deutlich besser als in Hanoi. Nach dem Rooming In gehen wir noch eine Runde um den Block. Ein Café, Heidi wollte Kuchen, war leider nicht der Hit. Café gabs nicht, weil Maschine kaputt, Tee auch nur bedingt. Was kommt war vietnamesicher Café (Brrrr) und Ingwertee. Beides war nicht zu genießen. Also zurück zum Zimmer und am Blog gebastelt.

So jetzt aber genug getippt für heute …. Abendbrot macht Wangen rot.

 

Tag 5 – Nach Mai Chau in die Berge

Zeitig geht es nach dem Frühstück raus aus Hanoi, über große Straßen. Diese Stadtviertel sehen schon ganz anders aus als der alte Kern. Überall wird gebaut, Hochhäuser … ja ganze Straßenzüge entstehen und stehen leer. Es gibt einen großen Run vom Land in die Stadt. Jeder möchte hier sein Glück machen.

Nach einem guten Stück Highway geht es auf der Landstraße immer weiter bergauf. Entlang der Straße sind viele Dörfer, erstaunlich viele Tankstellen und immer wieder Reisfelder. Für die ca. 160 km werden wir 5 Stunden brauchen. Unser Bus (nicht der stärkste) quält sich langsam über die holperige Straße und an den vielen Steigungen sind viele Mopeds schneller.

Nach einem großen Pass erreichen wir schließlich das Tal von Mai Chau. Umrahmt von Bergen sieht man im Talboden überall Reisfelder. Die Einwohner, eine Minderheitengruppe, trägt tradionelle Kleidung. Überall sieht man die typischen Holzhäuser. Das erinnert mich stark an die Bergvölker in Nordthailand. Schließlich erreichen wir unser kleines Dorf, wo wir die Nacht verbringen werden. Es besteht aus einer Reihe von Langhäusern. In einem werden wir alle zusammen oben in einem Raum schlafen. Nach einem tradionellen Mittagsessen legen sich die meisten für ein Mittagsschläfchen hin. Ich mache einen kleinen Rundgang durch das Dorf und suche nach lohnenden Fotomotiven.

Nach der Mittagspause geht die Gruppe auf einen Rundgang durch die Reisfelder. Wir bleiben jedoch im Dorf. Es ist uns einfach zu warm. An einem Webstuhl, sitzt eine alte Frau und webt einen tradionellen Schal. Ich schau ihr zu, mach einige Bilder und kauf schließlich einen dieser Schals. Für ca. 4 € erstehe ich eine Handarbeit, die 2-3 Tage braucht. Die Leute leben ja schließlich von der Arbeit.

Am Abend sitzen wir gemeinsam zusammen, Essen, reden und haben Spaß. Nebenan gibt eine Gruppe junger Menschen eine Tanzvorführung. Die Musik klingt für mich irgendwie vertraut. Um 10 geht’s dann ins Bett. Unterm Moskitonetz ist man einigermaßen sicher vor den zahlreichen Quälgeistern und wir haben eine ruhige Nacht.